Das Vorderladerschießen hat eine lange Tradition. Schon unsere Großväter haben mit Schwarzpulver und Bleikugeln ihre Wettkämpfe und Schützenkönige ausgeschossen. Diese Disziplin wird im Schützenverein Querum seit 1975 wieder geschossen. Seit dieser Zeit ist das Vorderladerschießen offizielle Disziplin im Deutschen Schützenbund. Auf Anhieb hatten die Querumer Schützen mit dieser Art des Schießens Erfolg. So sind etliche Landesmeistertitel nach Querum gekommen, Qualifizierungen zur Deutschen Meisterschaft und ein Europameister. 

Benutzt werden Gewehre und Pistolen aus der Epoche von 1700 bis 1880. Es können Nachbauten oder Originalwaffen sein. Hiermit zu Schießen und zu Treffen, ist leichter gesagt als getan. Erst einmal braucht man Schwarzpulver. Dies gibt es für die Schützen mit entsprechender Berechtigung zu kaufen. Weiterhin sind Bleikugeln nötig und kleine Leinenlappen (Schußpflaster), darin wird die Kugel beim Laden eingewickelt. Natürlich werden Kugeln und Zubehör, wie Ladestock und Ladehammer nach alter Tradition selber hergestellt. Nun kann das Laden losgehen. Das Pulver wird von vorn in den Lauf geschüttet, die Kugel und das Schußpflaster aufgesetzt und mit dem Hammer in den Lauf geschlagen. Mit dem Ladestock wird die Kugel bis auf das Pulver gestoßen. Jetzt nur noch das Zündhütchen aufsetzen, den Hahn spannen, über Kimme und Korn die Zehn anvisieren und ... ein gewaltiger Knall. Ein dunkelroter Feuerball an der Mündung und viel Rauch hüllt den Schützen ein. Nachdem die Sicht wieder frei ist, läßt sich das daumendicke Loch in der Schießscheibe nicht übersehen. Vorausgesetzt, man hat getroffen. Dann beginnt das Laden von neuem. Wer sich für das Schwarzpulverschießen interessiert, oder nur einmal eine "Gaudi" erleben will, kann Mittwochs in das Schützenhaus in Querum kommen. Er kann dann gern einmal zuschauen oder sogar selber schießen.

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                           Rogers und Spencer, Feinwerkbau cal.44                                                     History No1 cal.36 und LePage Steinschloss cal.44